;

Image

Über mich

Mein Name ist Linda Schwarz (32 Jahre), ich wohne mit meinem kleinen Mann (Ben, 3 Jahre) und meinem großen Mann (Uwe) in Mainz, Weisenau. Hauptberuflich bin ich als Medical Managerin bei Sanofi tätig. Das Thema Stillen ist für mich jedoch (auch aus eigener Erfahrung) eine Herzensangelegenheit, weswegen ich mich entschlossen habe, eine Ausbildung zur Stillbegleiterin über das Deutsche Ausbildungsinstitut für Stillbegleitung (DAIS) zu absolvieren. Seit Juni 2021 darf ich Euch nun auch offiziell als zertifizierte Stillbegleiterin mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Zertifizierung über das Deutsche Ausbildungsinstitut für Stillbegleitung gUG

Mama eines Sohnes (3 Jahre)

(der gestillt wurde)

Immer für euch da!

Meine persönliche Erfahrung

Ja, auch ich habe nicht direkt die zuvor ausgemalte Stillkarriere hingelegt. Bei mir gab es kein Bonding, kein Anlegen an die Brust, direkt nachdem der neue Erdenbürger geschlüpft ist, keine Brustwarzen, die für das Stillen geschaffen waren und auch keine super tollen Glücksgefühle, wenn das Kind im Arm seiner Mutter liegt und friedlich an der Brust trinkt.

Nachdem mein Sohn Ben auf die Welt gekommen ist, wurde er uns aufgrund einer vermuteten Infektion unmittelbar entnommen und in das nächste Krankenhaus mit Notfall-Kinderstation gebracht. Da lag ich, nach 19h Geburt und habe auf meine Plazenta gestarrt. Ich habe geweint und mich gefragt, warum es nicht so funktioniert hat, wie ich es mir doch schon zigmal davor ausgemalt habe. Doch es half nix, auch mit dieser Situation mussten wir lernen umzugehen.

Ben lag insgesamt 4 Tage auf der Kinderstation, 2 davon auf der Intensiv. Mein Mann und ich haben ihn tägl. 2x besucht und sind dann für ein paar Stunden geblieben. Es hat mir jedes Mal das Herz herausgerissen, wenn wir gehen mussten - und das wieder ohne Ben.

Natürlich stand auch direkt am ersten Tag auf der Intensivstation das Thema „Stillen / Ernährung“ des kleinen Erdenmannes an. Da das erste Anlegen auf der Intensivstation nicht möglich war, wurde Ben von den Schwestern über die Flasche ernährt. Erst als er auf die „normale“ Station verlegt wurde, durfte ich ihn das erste Mal anlegen. Was natürlich überhaupt nicht funktioniert hat. Er war an gefühlt 100 Schläuchen angeschlossen und ich wusste weder wie ich ihn halten, geschweige denn das erste Mal an meine Brust anlegen soll. Ben war auch leider noch viel zu schwach, als dass er hätte die ersten Tropfen Kolostrum trinken können. Doch so leicht wollte ich nicht aufgeben. Meine Milch ist eingeschossen und das Kolostrum tropfte nur so aus meinen schmerzenden Brüsten. Die netten Schwestern auf der Station haben mich dann dazu ermuntert abzupumpen, dafür war extra ein Zimmer auf Station vorgesehen. So saß ich jeden Tag bis zu 2h in diesem Zimmer - meist mit einer anderen Frau mit ähnlichem Schicksal zusammen - und habe ml für ml abgepumpt. Und ich habe mich wirklich über jeden Tropfen gefreut. Meine abgepumpte Muttermilch durften wir dann zu den „Essenszeiten“ selbst füttern. Ich war glücklich, dass es nun doch irgendwie funktionierte.

Zuhause angekommen, gab ich es nicht auf Ben anzulegen. Es schmerzte mich jedes Mal so unwahrscheinlich, dass ich nass- kalte Schweißausbrüche bekam und hätte schreien können. Doch es klappte! Mein Sohn hatte sich entschieden, dass es ihm egal war, ob er aus einer Flasche oder meiner Brust trinkt. Doch leider ging mein Leiden weiter. Denn meine Brustwarzen waren so entzündet, dass ich jedes Mal, wenn er wieder anzeigte, trinken zu wollen, Panik bekam. Die Rettung war das Lasern meiner Brustwarzen. Die ersten 3 Monate waren eine Tortur und jeden Tag war ich kurz davor, abzustillen. Doch ich hielt es durch und durfte Ben so 8 Monate lang stillen. Bis wir beide zeitgleich entschieden hatten, dass wir unsere Stillbeziehung gemeinsam harmonisch beenden möchten.

Vielleicht erkennt ihr schon anhand meiner Stillerfahrung, warum ich mich entschieden habe, Frauen beim Thema „Stillen“ zur Seite zu stehen. Ich bin mir hundertprozentig sicher, ich hätte eine schönere und längere Stillzeit mit Ben haben können, wäre ich von Tag 1 an hinreichend und professionell begleitet worden. Durch die richtige Anlegetechnik hätte ich mir wunde Brustwarzen erspart, durch das Weglassen des Stillhütchens, hätte Ben von Anfang an gelernt, die Brust richtig zu erfassen und nicht zuletzt durch den „seelischen und moralischen“ Beistand, hätte ich mir weniger Druck gemacht, wodurch das Oxytocin seine volle Wirkung hätte entfalten können.

Ich freue mich, wenn ich euch durch eine einzigartige Stillzeit begleiten darf!

Eure Linda